Kirche St. Michael Sachrang
Die Pfarrkirche St. Michael in Sachrang ist ihrer künstlerischen Gestaltung und ihrem Formenreichtum eine der eindrucksvollsten Landkirchen Oberbayerns aus dem Ende des 17. Jahrhunderts.
Nach Peter von Bomhard ist die Pfarrkirche Sachrang sowohl wegen der völligen Einheitlichkeit von Bau und Ausstattung wie nach ihrer künstlerischen Gestaltung und ihrem Formenreichtum eine der eindrucksvollsten Landkirchen Oberbayerns aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine Barockkirche, die 1687/88 von Wolfgang Steindlmüller, Maurermeister von Schlechtenberg bei Aschau erbaut wurde. Steindlmüller hatte auch im Herbst 1685 die ersten Pläne zum Neubau verfertigt. Diese wurden Anfang 1696 von „ainem wolerfahrnen Paumaister“ aus Salzburg, offensichtlich Johann Caspar von Zuccalli, verbessert. Vor dem Baubeginn im Mai 1687 nahm ferner der Graubündener Baumeister Lorenzo Sciasca durch Korrekturen am Kirchenmodell Einfluss auf die Baugestaltung. Der Turm ist bis zur Traufhöhe der Kirche spätgotisch; der Oberbau wurde 1699 errichtet.
Im Inneren der „vorzüglich proportionierten“ Kirche befinden sich zwei hölzerne Emporen, beide auf je zwei toskanischen Holzsäulen aufruhend. Die untere Empore (aus der Erbauungszeit der Kirche) besitzt eine reichgeschnitzte Brüstung mit fünf eingelassenen Gemälden von Jacob Carnutsch, Prien.
Die Stukkatur der Kirche stammt von den beiden Brüdern Pietro und Giulio Zuccali. Das Deckenfesko im Chorraum „Die Hl. Sieben Zufluchten“ schuf 1768 Simon Zaglacher an Stelle der gleichen Darstellung, die Jacob Carnutsch und Josef Eder 1688 angebracht hatten. Die drei Altäre wurden von Michael Furtner d. J. aus Hohenaschau erbaut, die figürliche Plastik stammt von Carl Antretter, Bildhauer in Neubeuern, die Altargemälde sind Werke der Maler Jacob Carnutsch und Joseph Eder. Auch die meisten übrigen Einrichtungsgegenstände stammen aus der Erbauungszeit der Kirche. Lediglich Volksaltar, Ambo und Sedilien, Werke des aus Frasdorf stammenden Bildhauers Josef Hamberger, wurden 1982 geschaffen.
Text aus der Gesamtchronik Aschau i.Chiemgau - Quellenband XIV - Kirchengeschichtliches - Rupert Wörndl
